Ohne Digitalisierung geht wirklich nichts mehr. Gerade für Bibliotheken ist es offenkundig unerlässlich sich dem Thema zu stellen und letztlich auch in vollem Umfang umzusetzen. Das wurde auf dem 7. Bibliothekskongress in Leipzig Mitte Mai 2019 mehr als deutlich.
Die Digitalisierung führt zu neuen Herausforderungen in vielen Arbeitsbereichen der wissenschaftlichen Bibliotheken, die sich unter anderem verstärkt mit Themen wie Big Data, (Online-)Publizieren, einer Vielzahl an Forschungsdaten und Open-Science auseinandersetzen müssen.
Ein zentraler Punkt ist die richtige und vollständige Datenstrukturierung, -beschreibung und -(wieder)auffindbarkeit. Datenbanksysteme können eben nicht isoliert dastehen, vor allem zählt dabei die Transparenz und mögliche Austauschbarkeit, wie sie die richtigen und vollständigen Metadaten von Digitalisaten ermöglichen.
Das wurde auch beim Besuch von PictureSafe in Leipzig mehr als deutlich. Simon Schwinge von den hannoverschen Digitalisierungs-Experten fasst das so zusammen: „Metadaten jedweder Art gewinnen zunehmend an Relevanz. Schließlich müssen die digital generierten Derivate ja durchsuchbar sein und bleiben.“ – und ergänzt: „Der Messebesuch hat offenbart, dass Digitalisierung im Bereich der Bibliotheken immer wichtiger wird. Damit einhergehend verändern sich zwangsläufig auch die Angebote der in diesem Bereich tätigen Dienstleister.“
Permanentes Lernen und Austausch stehen im Vordergrund
Wissenschaftliche Bibliotheken müssen sich im beständigen Wandlungsprozess stehend begreifen. Neue und sich permanent verändernde Anforderungen von Außen durch Nutzer aber auch gesellschaftliche wie technologische Veränderungen lassen ein „weiter-wie-bisher“ auf keinen Fall zu. Angebote und Dienstleistungen, Kooperationen und Partnerschaften zu Experten müssen sich zu einem guten Ganzen entwickeln, um der digitalen Wende sinnvoll und in die Zukunft schauend zu begegnen. Sprich, es muss sich eine Gesamt-Strategie daraus entwickeln.
Für die Bibliotheken bedeutet das, eine Art der Nachhaltigkeit anzustreben, die mehreren Eckpfeilern gerecht wird – gar eine Informations-Ethik zu schaffen, die die Öffentlichkeit genauso einschließt wie wissenschaftlichen Anforderungen zu genügen. Stichworte sind Langzeitarchivierung, Publikation, Lizenzierung („Open Science“ / „Open Access“) und unter Umständen gar Suchmaschinen-Technologie und -Optimierung. Beschäftigte in Bibliotheken sind dann weit mehr als Archivare, müssen für sich und mit ihren Unternehmen ein neues Berufsbild schaffen, das eben stark durch die Anforderungen der Digitalisierung auf vielen Ebenen geprägt ist.