Ziel einer Digitalisierung ist die möglichst originalgetreue Wiedergabe der Vorlagen nach Maßgabe bestimmter (wissenschaftlicher) Erfordernisse. Für alle im Rahmen von Projekten zu digitalisierenden Objekte sind denn auch die Qualitäten so zu wählen, dass Darstellungen, die öffentlich oder halböffentlich zugänglich gemacht werden, gemeinsamen Normen entsprechen und damit in allen Umgebungen nutzbar sind.

Metadaten sollen daher grundsätzlich in einer von der Software unabhängigen und standardkonformen Form bereitzustellen, in aller Regel in einer XML-Codierung (die wir noch einmal detaillierter in einem weiteren Teil unser Reihe „picturesafe-Wissen“ eingehen werden). Metadaten bzw. Meta-Informationen sind strukturierte Daten, die Informationen über andere Informations-Ressourcen enthalten. Es handelt sich also um eine Art Beschreibung der eigentlichen Daten und ist besonders dann erforderlich, wenn es gilt größere Datenmengen zu verwalten. Ein ausgesprochenes Merkmal dieser Metadaten ist daher oft, dass sie maschinell lesbar und auswertbar sind. Die verschiedenen Metadatentypen werden für verschiedene Szenarien benötigt; insbesondere für den Transfer der Metadaten, für die digitale Archivierung und für die digitale Bestanderhaltung.

Standards und Praxis-Beispiele

Es gibt mehrere Standards für die Vergabe von Metadaten. Sie hängen in erster Linie von der Art der Daten und ihrer Verwendung ab. Im wissenschaftlich-bibliothekarischen Bereich werden die Metadaten nach dem Regelwerk RAK-WB (Regeln für die alphabetische Katalogisierung in wissenschaftlichen Bibliotheken) vergeben. Für Webseiten gibt es die Regeln der Dublin Core Metadata Initiative. Daneben gibt es noch fachspezischen Regelwerke, wie die Content Standards for Digital Geospatial Metadata für die Geowissenschaften oder fachliche Regelwerke für Metadaten der IEEE (Institute of Electrical and Electronic Engineers).

Eingebetteten Metadaten (auch als „Tags“ bezeichnet) liegen wie extern vorgehaltene Metadaten verschiedene Standards zugrunde. In den letzten Jahren wurden dazu erfolgreich ISO-Normungen im Bereich der eingebetteten Metadaten definiert. Unternehmen, die ein Dokumenten-Managementsystem verwenden, benutzen allerdings oftmals auch selbst definierte Metadaten, die sich aus der Art der Dokumente und den Prozessen ergeben. Bei einem Maschinenbau-Unternehmen sind zum Beispiel oftmals Teilenummer, Seriennummer, Zeichnungsnummern oder Anlagennummer wichtig.

Um es zu verdeutlichen, hier zwei kurze Beispiele für einen typischen Metadaten-Satz:

Metadaten für ein Buch: 

  • Autor,
  • Titel,
  • Verlag,
  • Erscheinungsjahr,
  • Anzahl der Seiten,
  • ISB Nummer.

Bei einer technischen Zeichnung:

  • Name des Konstrukteurs,
  • Bauteilnummer,
  • Zeichnungsnummer,
  • Versionsnummer,
  • Datum.

Foto: domoskanonos