Objekte für die Forschung: Was Datenbanken mit digitalisierten Elementen leisten können

Objekte für die Forschung: Was Datenbanken mit digitalisierten Elementen leisten können

In einer Zeit, in der eine umfangreiche Digitalisierung zur globalen Benchmark für die Forschung wird, hat die Friedrich-Alexander Universität (Erlangen / Nürnberg) nach mehr als 275 Jahren das Projekt „Objekte im Netz“ gestartet, deren Sammlungen systematisch zu erfassen. Mit der Erschließungs- und Digitalisierungsstrategie verfolgt die Universität ein großes Ziel: Wissen über ihre mehr als 25 Sammlungen bereitzustellen und die digitalen Objektbestände miteinander zu vernetzen.  Doch natürlich sind sie damit nicht allein. Tatsächlich werden sie vermutlich in gar nicht so weiter Zukunft eine unter vielen sein.

In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt „Objekte im Netz“ entwickelt das Germanische Nationalmuseum (GNM) zusammen mit der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) eine gemeinsame Erschließungs- und Digitalisierungsstrategie für die Sammlungen der FAU, die auch auf andere universitäre Sammlungen übertragbar sein soll. Das dabei entstehende Wissen fließt dann in die Lehre ein.

Als technische Grundlage des Vorhabens dient die virtuelle Forschungsumgebung WissKI (Wissenschaftliche Kommunikations-Infrastruktur), die in Zukunft im Hinblick auf die spezifischen Anforderungen und Eigenarten universitärer Sammlungen weiter entwickeln werden soll. Als Ergebnis ist geplant ein allgemeines Konzept zur digitalen Dokumentation universitärer Objektbestände entstehen zu lassen und eine dazu passende Software zur Verfügung zu stellen.

Digitalisate in ForschungsdatenbankenWas die University of Oxford gleich und doch anders macht

Tatsächlich sind die Herangehensweisen der Institutionen höchst unterschiedlich – was einer wissenschaftlich möglicherweise durchaus gewünschten Gleichförmigkeit in der Darstellung und im Konzept natürlich entgegen steht. Ein solche, ganz anders angegangene Datenbank ist „Cabinet“ der britischen Universität Oxford. Und doch lässt sich ein grundsätzliches, ein den Forschungs-Stätten gemeinsames Prinzip erkennen. Die Universität Oxford verfügt über außergewöhnliche Bibliotheks- und Museumssammlungen, und das Projekt zielt darauf ab, diese Ressourcen für Lehre und Forschung durch Digitalisierung (sowohl 2D als auch 3D) zugänglicher zu machen und diese Ressourcen in einer einzigen intuitiven und interaktiven Schnittstelle zusammenzuführen. Das Hauptziel besteht darin, Bilder und Objekte aus Sammlungen in Oxford und anderswo nahtlos in die Lehre und das Lernen einzubetten, vom Tutorial bis zum Hörsaal – und so die für Studenten und Tutoren verfügbaren Quellen zu bereichern. Und an dieser Stelle treffen sich die Konzepte der deutschen und britischen Universität ganz deutlich erkennbar.

Die Cabinet-Plattform bietet Werkzeuge für die Erkundung, Kommentierung und Diskussion von Sammlungen aus Oxford und auch aus anderen Orten und Ländern. Sie wurde von Anfang an für die nahtlose Zusammenarbeit mit mobilen Geräten konzipiert und kann zum Zoomen, Drehen, Kommentieren und Diskutieren von Quellen verwendet werden.

Ein Hauptmerkmal von Cabinet ist die Fähigkeit, vollfarbige 3D-Modelle von Objekten zu untersuchen, die von winzigen Artefakten von wenigen Zentimetern bis hin zu ganzen Monumenten aus der Landschaft von Oxford reichen.

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