Aus der Not eine Tugend machen, heißt es angesichts der Museums-Schließungen  während der Corona-Krise. Jetzt ist genug Gelegenheit in Ruhe die vielen digitalen Archive zu durchstöbern, die Ausstellungshäuser und Forschungsinstitute bereits seit Jahrzehnten im Hintergrund aufbauen. Ganz vorne an steht seit Februar 2020 das Smithsonian Institute in Washington, das 2,8 Millionen Bilder in hochauflösenden Scans und zur kostenlosen Verwendung zur Verfügung stellt.

Allein die Masse an 2D- und 3D-Scans ist atemberaubend, aber das Washingtoner Institut ist damit tatsächlich nicht alleine. Auch das Art Institute of Chicago, das Rijksmuseum in Amsterdam, das Metropolitan Museum of Art in New York und die New York Public Library haben in den letzten Jahren Tausende von Bildern öffentlich zugänglich gemacht. Und selbst bei Getty Images ist mittlerweile der Großteil der Fotosammlung kostenlos zu erhalten – eröffnet dem Unternehmen damit aber gleichzeitig auch eine potenzielle neue Einnahmequelle durch seine weiteren angebotenen Bilder.

Der Schritt der amerikanischen Bildungseinrichtung ist in der Tat beispiellos, aber dennoch nicht ohne Grund: Das Smithsonian hofft, dass dies die Museen und Bibliotheken für ein neues Publikum öffnet, indem es seine Bilder besser zugänglich macht. Die Sammlung wird unter der Creative-Commons-Zero-Lizenz geführt, wodurch die Abbildungen frei von jeglichen Beschränkungen für eine Wiederveröffentlichung werden.

Frei zugängliches und nutzbares

Alto saxophone owned and played by Charlie Parker

Unter einer eigenen Webadresse erreichen Nutzer „Smithsonian Open Access“, wo diese Millionen von Bildern herunterladen, mit anderen teilen und wiederverwenden können – und zwar sofort, ohne zu fragen. Mit dort angebotenen, neuen Plattformen und Werkzeugen haben alle Leute einen leichten Zugang zu fast drei Millionen digitalen Objekten aus allen Sammlungen. Zudem kann man dort lesen, dass diese Angebot sogar noch erweitert werden soll, es dort heißt „… und es werden noch viele weitere folgen.“

Eine weitere Option für Macher und Kreative ist neben den vielen digitalisierten Fotos, Zeichnungen und Grafiken das 3D-Digitalisierungsportal des Smithsonian, das interaktive Modelle aus einer großen Anzahl von Feldern anbietet. Dort kann man sich nicht nur Neil Armstrongs Apollo 11-Raumanzug, sondern auch etwa Fossilien, die auf dem Gelände des National Park Service gefunden wurden, genauer ansehen. Das Besondere dabei: Mit Hilfe eines 3-D-Druckers lassen sich so etwa maßstabsgetreue Modelle eines T. Rex-Schädels, eines Korallenskeletts oder der „Cosmic Buddha“-Skulptur ausdrucken. Alles umsonst und als digitaler Service.

Titelbild: Smithsonian Institute, Id:NMAI-005-000002 (CCO – Creative Commons (CC0 1.0))
Inset: Smithsonian Institute, Id:NMAAHC-2019_10_1a-g_002 (CCO – Creative Commons (CC0 1.0))