Die Autoren des Grundlagenpapiers zur Digitalisierung für Archive und Bibliotheken sind sich einig, dass umfangreiche Anforderungen an den Digitalisierungs-Arbeitsplatz zu stellen sind, damit die erforderlichen Wiedergabequalitäten auch zukunftssicher gestaltet werden können. Im ersten Teil unserer Stellungnahme zum Grundlagenpapier hieß es unmissverständlich „Jeder Bestand ist anders“ – und um damit sicher (und schonend) umzugehen, steht eben der Arbeitsplatz im Mittelpunkt.
Vor dem Aufsetzen von Digitalisierungsprojekten ist es zunächst unerlässlich, die Art und den Erhaltungszustand der zu digitalisierenden Objekte zu erfassen. Ob und inwieweit es gilt, einen Bestand in Gänze zu erfassen oder ob eine abschnittsweise, stichprobenbasierte Erfassung genügt, muss man letztlich auf Grundlage des Vorwissens über den Grundzustand und die Geschichte der Lagerung des Bestands sowie auf Basis bereits vorhandener Schadensangaben zusammen mit den Auftraggebern entscheiden.
Der eigentliche Digitalisierungsvorgang – Inhouse oder beim Dienstleister – mit dem Ziel einer möglichst verlustfreien Text- und Bildwiedergabe und dabei dennoch hohem Durchsatz, ist die Hauptquelle für eine Belastung der Originale bis hin zu ihrer komplexen Schädigung. Der Arbeitsplatz muss daher ergonomisch und sicher gestaltet sein – viele Ablageflächen vorhanden und ergänzende Arbeitsmaterialien schnell zu Hand sein. Geeignete Hilfsmittel wie Buchkeile (Schaumstoffzuschnitte), Gewichte, Magnete, Münchner Finger usw. müssen in ausreichender Auswahl, Menge und Qualität vorhanden sein. Und die Scan-Fachkräfte in ihre fachgerechte Verwendung, einschließlich aller Fallstricke, eingewiesen werden.
Bei großformatigen Objekten (Plänen, Urkunden oder Karten) ist es aus konservatorischen Gründen unter Umständen nötig, dass zwei Digitalisierungskräfte (etwa ein Team aus Digitalisierungskraft und Restaurator) am Scanner arbeiten müssen. Damit vergrößert sich der Platz- und Personalbedarf nochmal deutlich.
Darüber hinaus sollten für einen perfekten Arbeitsplatz Tücher und Staubsauger mit Hepafiltern eine effektive Staubreduktion gewährleisten – zudem ist für angemessene klimatische Bedingungen sowie eine ausreichende Raumbelüftung, nach Möglichkeit mit relativ hohem Frischluftanteil, zu sorgen.
Richtig gestaltete Arbeitsplätze sind nicht trivial
Alle bis hier genannten Anforderungen, zeigen, dass es um einen komplexen Arbeitsablauf mit vielen durchaus elementaren Bedingungen geht. Digitalisierungs-Experte Simon Schwinge zieht daraus einen eindeutigen Schluss: „Genau diese Erkenntnis unterstützt meine klare Haltung: Wir empfehlen, Digitalisierungsprojekte abseits der großen Archive und Bibliotheken besser direkt beim Dienstleister zu realisieren. Hilfsmittel sind teuer, vor allem in der ausreichenden Qualität. Diese alle permanent vorzuhalten, kann kleine Archive leicht überfordern. Wir mussten zudem in der Vergangenheit erkennen, dass hohe Erfahrungswerte im Umgang mit der Digitalisierung historischer Bestände direkte Auswirkungen auf das Ergebnis haben.“
Letztlich gilt, dass die Technik und die damit verbundenen Abläufe sich den zu digitalisierenden Vorlagen und nicht die Objekte den technischen Möglichkeiten anpassen müssen. Darüber hinaus kann ein Dienstleister bei drohenden Problemen oder Schäden Alternativen anbieten, beziehungsweise schonendere Verfahren vorschlagen.
Arbeitsplätze bei PictureSafe werden daher konsequent gestaltet. Unser Arbeitsplatz mit dem CopiBook Open-System A2-Scanner bietet den Scan-Kräften ideale Voraussetzungen zum Bearbeiten der Vorlagen. Der Scanner steht auf einem elektrisch höhenverstellbaren Tisch, der zentimetergenau nach ihren Wünschen angepasst werden kann. Auf dem Schreibtisch gibt es zudem eine große Ablagefläche für Vorlagen, Barcode-Pistole oder zum Beispiel Farb-Targets. Daneben finden sie dort in einem Sichttafel-Ständer aktuelle Infos, Vorgaben zu Scan-Aufträgen oder Anweisungen. Und der Touchscreen zur Bedienung der Scan-Software kann durch die Fixierung an einem Monitorarm individuell nach den Wünschen der Scankräfte positioniert werden. Gleiches gilt für die Anpassung des ergonomischen Bürostuhls.